WEtell: Klimaneutraler Mobilfunk und Datenschutz

Spotlight

Heute möchten wir euch ein Unternehmen aus Deutschland vorstellen, dass sich der Mission verschrieben hat, Klimaschutz, Datenschutz, Fairness und Transparenz im Mobilfunk zu etablieren. Wie das zusammen passt? Das erfahrt ihr in diesem Interview von Andreas, einem der Gründer*innen von WEtell.

Aber eins nach dem anderen: Als wir bei iodé von WEtell hörten, war uns sofort klar dass da eine Kooperation her muss. Eine Firma, die sich an den gleichen Werten, Datenschutz und Klimaschutz, ausgerichtet hat? Die Mobilfunk macht, wo wir doch ein Betriebssystem entwickeln und Smartphones verkaufen?  Also haben wir schnurstracks die lieben Menschen bei WEtell kontaktiert und uns schon bald in einem ersten Call kennengelernt. Nachdem wir vor ein paar Wochen schon in WEtell’s Spotlight unser Projekt in einem Interview vorstellen durften, ist es nun an der Zeit, das Rampenlicht auf WEtell und ihre Geschichte zu werfen. Los geht’s!

Über Andreas Schmucker

Andreas Schmucker ist bei WEtell einer der drei Geschäftsführer*innen. Zudem leitet er die Bereiche Marketing und Vertrieb und ist damit für den „Wachstumsmotor“ von WEtell verantwortlich. Dabei kümmert er sich beispielsweise um Kooperationen mit anderen nachhaltigen Unternehmen, wie den Energieversorgern Polarstern und Prokon, oder den Smartphone Herstellern Shift GmbH und Fairphone B. V.. Darüber hinaus treibt er alles an, was von WEtell nach außen getragen wird. Bei der Gestaltung des Markenauftrittes und der Kommunikation der Unternehmenswerte hat er stets die Finger im Spiel.

Mit WEtell möchte er zeigen, dass gemeinwohlorientiertes Arbeiten und gewinnorientiertes Wirtschaften Hand in Hand gehen können. Zugute kommen dem Familienvater dabei seine Erfahrungen als selbständiger Berater für erneuerbare Energien und aus seiner Zeit am Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg im Bereich Forschung und Entwicklung.

Seine späteren Mitgründer*innen lernte der studierte Mikrosystemtechniker bei Ingenieur*innen ohne Grenzen e.V. kennen, wo er sich als Leiter der Regionalgruppe Freiburg engagierte.

Interview

Wie kam euch die Idee, WETell zu gründen?

Hi! Schön, dass ich hier sein darf. Ja genau, ich bin einer der Gründer*innen von WEtell. Insgesamt sind wir zu viert.
Die Idee ist tatsächlich schon älter, 2008 hatte ich die ersten Gedanken dazu. Damals fing ich an, mein Leben auf nachhaltige Produkte umzustellen. Doch bei der Dienstleistung Mobilfunk gab es keine Alternative. Das hat mich zwar genervt, aber ich musste es erstmal zurückstellen. Erst als ich mit Alma und Nico den Gedanken fasste, im Bereich Green Economy unternehmerisch tätig zu werden, griffen wir das Thema wieder auf: Die Idee, mit einem Massenprodukt sehr viele Menschen erreichen zu können und so den Wandel mitgestalten zu können, faszinierte uns. Aus vielen Gesprächen und Überlegungen, wie das Dienstleistungsprodukt Mobilfunk klimaverträglich werden könnte, entwickelten wir unsere Schwerpunktthemen. Diese sind insbesondere Klimaschutz, Datenschutz und Fairness, und Transparenz.

Mit WEtell, einem nachhaltigem Mobilfunkangebot, erreichen wir Menschen direkt. Wir bieten auch in dieser Branche eine längst überfällige nachhaltige Alternative und wir zeigen, dass moderne und digitale Dienstleistungen durchaus auch enkel*innentauglich umgesetzt werden können. Deswegen sind wir hier und es macht mega Bock zu sehen, was wir schon alles erreichen konnten.

Ihr habt einen Background in Wissenschaft und Ingenieurswesen – was hat euch dazu veranlasst, in der Telekommunikationsbranche zu starten?

Von Haus aus haben wir einen naturwissenschaftlichen Hintergrund und kommen eigentlich aus dem Forschungsbereich für erneuerbare Energien beim Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme.

Uns bewegt das Thema „Wie kriegen wir endlich die Klimawende gebacken?“. Rein technologisch sind wir hier schon ultraweit. Das Problem ist, dass wir aus gesellschaftlichen, strukturellen und politischen Gründen diesen Wechsel nicht schaffen.

Um hier viel bewegen zu können, brauchen wir an anderen Stellen lange Hebel. Einer dieser Hebel sind attraktive und bezahlbare Produkte und Dienstleistungen, die es schaffen die Mitte der Gesellschaft zu erreichen. Derzeit gibt es ca. 153 Millionen aktive SIM-Karten in Deutschland. Welches Produkt eignet sich also besser als Vehikel um klimaneutrales Wirtschaften und den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern.

Wie kam es dazu, dass ihr die Themen Datenschutz, Umweltschutz und Mobilfunk zusammen gebracht habt?

Nun, wir haben natürlich lange nachgedacht und debattiert, was nachhaltigen Mobilfunk ausmacht. Wir haben schnell gesehen, dass wir die einmalige Chance haben, das Mobilfunkangebot zu bauen, wie wir selbst es immer haben wollten. Klimaneutral, monatlich kündbar, Tarifupgrades, mit FAIRstärker, bester Service, kein Weiterverkauf der persönlichen Daten und vieles mehr. Alles Wünsche, die wir selbst schon lange gehegt hatten.

Was unterscheidet euch im Bereich Datenschutz von anderen Mobilfunkanbietern in Deutschland?

Erst einmal das Einache vorneweg. Alle Stammdaten unserer Kund*innen liegen ausschließlich auf DSGVO-zertifizierten Servern in Deutschland. Damit stellen wir sicher, das diese sensiblen daten geschützt sind gegen das Mitlesen, oder den zugriff von außen.

Dann ist Datenschutz aber ein weites, kleinteiliges und schwer zu überblickendes Feld. Davon könnt ihr bei Iodé mit Sicherheit einiges erzählen. Hier ist vor allem die Haltung wichtig. Bei WEtell gilt „Datenschutz first“ statt „Profits first“.

Unsere Homepage verwendet keine Google-Tools verwendet. In der App, die wir gerade programmieren, wird es keine Tracker geben. Das klingt für viele Menschen erstmal banal, aber es gibt einfache Apps, die eine zweistellige Anzahl von Trackern eingebaut haben und Websites, bei denen man Nutzungsdaten an eine dreistellige Zahl von Unternehmen weitergibt. Viele Dienste, die sich als kostenlos verkaufen werden in Wahrheit mit den Daten ihrer Nutzer*innen bezahlt.

Unser Netzbetreiber Vodafone hat zum Beispiel die Vebrauchsdaten unserer Nutzer*innen, also welche Nummer wann und wo mit welcher anderen Nummer telefoniert. Der Großteil dieser Daten interessiert uns nicht und wir fragen diese auch nicht ab. Wir haben für die Rechnungstellung Personendaten wie die Adresse oder die IBAN. Diese Daten wiederum braucht der Netzbetreiber nicht und bekommt sie auch nicht von uns. So ist für eine Trennung wichtiger Kund*innendaten gesorgt.

Der Löschzeitraum der verschiedenen Daten ist sehr relevant. Auch hier sind wir immer wieder in der Diskussion mit unseren Partnern, wie wir dazu kommen können, dass möglichst viele Daten frühzeitig gelöscht werden können. Wir wollen die Daten ja in keiner Form verkaufen, insofern sind wir sie gerne los.

Ihr seid jetzt ein Social Purpose Unternehmen. Was genau bedeutet das?

Ja genau. WEtell ist Ende Juni mit der Purpose Stiftung zusammen ins Verantwortungseigentum gegangen. Das ist ein Riesenschritt in Richtung nachhaltiger Wirtschaft. Bei einem wertebasierten Unternehmen wie dem unseren geht es ganz viel um Vertrauen. Mit dem Schritt ins Verantwortungseigentum ist WEtell für immer und unzertrennbar mit ihren Werten verbunden. WEtell kann niemals mehr verkauft werden, es können keine Gewinne entzogen werden und Richtungsentscheidungen können immer nur von Mitarbeiter*innen von WEtell getroffen werden. Es kann sich also zum Beispiel niemand mehr persönlich an WEtell bereichern. Und das schafft mehr als Vertrauen für unsere Kund*innen. Denn nun ist unsere Integrität rechtsbindend verankert.

Welche Pläne habt ihr für die Zukunft, die ihr uns und unseren Leser schon verraten könnt?

Ja, da haben wir viele Ideen. Manche davon Spinnereien, andere davon sind schon ziemlich konkret. Wir denken über grünes DSL nach, 5G Tarife und nachhaltige Smartphones. Am Ende des Tages entscheiden wir die Umsetzung erst, wenn wir uns sicher sind, dass wir unsere Kernwerte konkret und konsequent umsetzen können.

Langfristig wollen wir natürlich versuchen so viel wie möglich unserer DNA im Markt zu etablieren. Monatliche Kündbarkeit und Tarifupgrades für Bestandskund*innen sollten Standard sein. Nicht nur im Mobilfunk, sondern auch im Bereich DSL. Daran arbeiten wir tagtäglich und wir werden natürlich nicht damit aufhören.

Und hier ist Platz für alles, was ihr schon immer mal sagen oder schreiben wolltet 😉

Feuer frei? Na gut, ich denke, dass wahre Transformation, wahre Erneuerung von unten kommt, von der Basis. Nicht nur in der Demokratie, sondern auch in der Wirtschaft. Wer mitmachen will, braucht eine Stimme, die Gehör findet. Kleine Unternehmen sind darin in der Regel weitaus besser und reflektierter. Sie schenken ihren Kund*innen mehr Aufmerksamkeit.

Mobilfunkkund*innen in Deutschland sind lange Vertragslaufzeiten, schlechten Service und nervige Werbeanrufe gewohnt. All das machen wir bei WEtell besser, kund*innenfreundlicher und klimaneutral. Mit iodéOS macht ihr ein super Produkt für Menschen, die mehr Freiheit und Mitbestimmung haben wollen, als sie bei Google kriegen. Es gibt in den meisten Bereichen immer mehr Alternativen und gute Entwicklungen. Das macht mir Mut und Hoffnung und ich glaube wir sind auf einem guten Weg, auch wenn die Nachrichten manchmal einen anderen Eindruck vermitteln.

Vielen Dank an Andreas und das nette Team von WEtell für diese Einblicke. Lasst uns gemeinsam den Wandel vorantreiben!

Jetzt wechseln!

Für alle iodé Fans, die gerne zu WEtell wechseln wollen, haben wir einen 25€-Vorteil in petto. Einfach WEtell besuchen und den Code von der Website benutzen, fertig.